Die "schönste Jahreszeit" steht kurz bevor und Fasnachtsmuffel wie ich werden spätestens am nächsten Tag erinnert, dass die Schweiz in Feierlaune war. Nämlich dann, wenn bunte Papierschnipsel grossflächig auf dem Boden liegen. Im Zeitalter der Klimakrise ist es verwunderlich, dass Fasnächtler nicht davon lassen können, einmal im Jahr Abfall ganz bewusst auf den Boden zu werfen.
Deshalb haben wir uns auf Spurensuche begeben: wie umweltschädlich ist Konfetti?
Die Meinungen gehen etwas auseinander, trotzdem ist die Antwort ziemlich eindeutig: gar nicht mal so sehr - wenn qualitativ hochwärtiges Konfetti gekauft wird. Matt sollte es sein, und pastellfarben. Dieses Konfetti ist aus Recyclingpapier hergestellt und die Farben sind nicht toxisch.
In der Schweiz stellt die Firma Kurt Hauser AG in Näfels auch heute noch lokal Konfetti her. Von mehreren hundert Tonnen "Räppli" im Jahr stammen etwa 200 Tonnen aus Glarus, und dort wird nur mit zertifizierten Materialien gearbeitet. Ein Konfetti besteht aus 90% Altpapier und dieses ist biologisch abbaubar.
Im Espresso Aha! erklärt der Geschäftsführer Hans Rudolf Streiff etwas ausführlicher, warum Konfetti aus seinem Betrieb auch weiterhin bedenkenlos auf den Boden geworfen werden darf.
Die Probleme beginnen bei importierten "Batzli", die aus Plastik hergestellt werden und glänzen wie Geschenkpapier. Diese bauen sich nicht selbständig ab und können womöglich giftige Stoffe enthalten. Das musste auch die Zürcher Gemeinde Andelfingen schmerzhaft lernen. Dort wurde auf billiges Konfetti aus Italien gesetzt, worauf der Dorfbach vollständig gereinigt werden musste. Die günstige Räppli-Alternative enthielt Plastik und baute sich nicht vollständig ab.
Deshalb ein klares JA zu Konfetti an der Fasnacht, aber nur, wenn die Materialien sowie die Herstellung stimmen.
In diesem Sinne: "Morgestraich: Vorwärts, marsch!"
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